Ayurveda und Yoga? Das passt sowas von zusammen!
1.) Gemeinsamer Ursprung in der vedischen Tradition
Sowohl für den Ayurveda als auch für den Yoga lassen sich die ersten Erwähnungen und Ursprünge in den Jahrtausende alten vedischen Texten finden. Schon dort werden sie immer wieder in einen gemeinsamen Kontext gestellt und es strotzt nur so vor Querverweisen.
Der Ayurveda umfasst in seinem ganzheitlichen medizinischen Ansatz auch Bewegung, Meditation und Atemübungen und bezieht sich dabei auf die unterschiedlichen Praktiken des Yoga. Neben den Asanas bietet der Yoga zahlreiche Empfehlungen für eine gesunde Lebensführung. Die verschiedenen Reinigungstechniken und viele Ernährungsempfehlungen finden ihre Ursprünge wiederum im Ayurveda.
Natürlich haben sich mit der Zeit und durch die unterschiedlichen Strömungen viele Ansätze auch auseinander entwickelt oder mögen erstmal gegensätzlich erscheinen, im Kern verfolgen sie aber stets eins: in der eigenen Balance ausgeglichen leben!
2.) Ayurveda und Yoga haben die gleichen Ziele
Ayurveda und Yoga streben Gesundheit, Achtsamkeit, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit an. Übersetzt man das Wort „Yoga“ aus dem Sanskrit so bedeutet dies so viel wie Vereinigung oder Verbundenheit. Damit ist die Verbindung von Körper, Geist und Seele gemeint. Asanas, Pranayama und Meditation dienen als unterschiedliche „Werkzeuge“ um sich diesem Zustand anzunähern und ihn letztendlich zu erreichen. Dies soll uns mit unserem Atma, unserem ICH, wahren Selbst oder unserer inneren Identität in Verbindung bringen und Bewusstsein dafür schaffen.
Ayurveda bedeutet hingegen die Wissenschaft des Lebens und setzt sich konkret mit der täglichen Lebensführung auseinander. „Ayu“ bedeutet aber nicht nur „Leben“, sondern auch „lebendes Wesen“ und umfasst in diesem Begriff alle Facetten des Menschen, also den physischen, feinstofflichen und spirituellen Körper. Nur, wenn sich all diese Facetten im Einklang und Balance miteinander befinden ist ein vollkommener Gesundheitszustand erreicht.
Zudem bilden im Ayurveda die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha ein wichtiges Kernstück. Diese drei Bioenergien setzen sich zu einer Gesamtheit zusammen, machen unser Wesen aus und wir benötigen die ausgeglichene Verbindung aller drei um gesund leben zu können.
Es zeigt sich also, dass beide Systeme neben dem Fokus auf ein gesundes Leben auch die Verbindung zum höheren Selbst und die Verbindung von Körper, Geist und Seele als essenzielle Bestandteile sehen.
3.) Kernstücke beider Disziplinen
Der klassische Yoga basiert auf den folgenden acht Stufen:
Yama (Kontrolle), Niyama (Disziplin), Asana (Übung), Pranayama (Atmung/Zurückhaltung der Lebensenergie), Pratyahara (Rückzug der Sinne), Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Erleuchtung)
Die drei Grundsäulen des Ayurveda umfassen folgende Bereiche:
Nahrung, Gesunder Schlaf und Lebensenergie/Sinnlichkeit/Lebensfreude
Beide Systeme erfordern durch ihre Leitsätze eine gewisse Disziplin und bewusste Lebensentscheidung zur Umsetzung. Beispielsweise empfehlen sowohl Ayurveda als auch Yoga das Aufstehen vor dem Sonnenaufgang, regelmässiges Selbststudium, Achtsamkeit gegenüber Mitmenschen und Natur, sowie ein einfaches Leben.
Ein weiterer Begriff, den beide Systeme als integralen Bestandteil sehen ist „sauca“, die innere und äussere Reinigung. Der Ayurveda beinhaltet eine Vielzahl von ausleitenden Verfahren, die Körper, Geist und Seele reinigen und von Ama (gift-ähnliche Schlacken, die sich im Körper ansammeln und feinstoffliche Energiekanäle blockieren können) zu befreien. Die Asanas im Yoga sowie verschiedene Kriyas (yogische Reinigungstechniken) können dies wunderbar unterstützen.